Duvenwischen kontra Buchenkamp – Faktencheck

Die Politik gibt – die Politik nimmt. Nein hier geht es nicht um einen Wettbewerb auf lokaler Ebene. Hier werden schlicht und einfach Naturbelange gegeneinander ausgespielt.

Dazu der HLKV-Faktencheck:

Ziel der Koalition ist es, einem Investor, der auf die Zukunft gepokert hat, Landschaftsschutzflächen baureif zu machen. Dazu mussten wieder einmal die Flüchtlinge herhalten. Denen wollte man aus „Stadtteilgerechtigkeit“ eine Unterkunft ins Moorgelände setzen. Eine Bürgerinitiative konnte die Planer gerade noch vor einer Blamage retten und die im Moor versinkenden Container verhindern. Seitdem gibt es eine menschenwürdig geplante Unterkunft auf trockenem Gelände. Doch seitdem arbeiten Behörden im Auftrag der Politik daran, den Umfang der Bebauung „scheibchenweise“ zu erweitern, sie tiefer in das Landschaftsschutzgebiet hineinzuschieben, die Baumasse zu erweitern und das Nachbarfeld einzubeziehen. Der neuste Clou der Wirtschaftsbehörde konnte verhindert werden: Die Berücksichtigung künftiger Bauabschnitte auf den Tonradskoppeln.

Ein Naturschutzgebiet am Duvenwischen? Da freut sich jeder. So dürfte man vermuten. Doch dort gibt es Natur seit dem Ende der Eiszeit. Dort wird nichts Neues geschaffen. Neu ist nur die Ausweisung. Dafür gibt es den Verlust von Flächen in mehreren Landschaftsschutzgebieten wie in Hummelsbüttel, wie in Poppenbüttel, ja und am Buchenkamp. Diese verlorenen Flächen lassen sich nicht „ausgleichen“. Schon gar nicht in Volksdorf für die Menschen in Hummelsbüttel und in Poppenbüttel. Weg ist weg. Das ist das Rechenwunder der Politik: dreimal wegnehmen – einmal geben. Aber hier wird nichts gegeben, was nicht schon vorher vorhanden war. Hochwertig. Es war bereits da – seit dem Ende der Eiszeit. Nur dürfen jetzt die Menschen auch Nebenflächen im neu ausgewiesene Gebiet nicht mehr betreten, Kinder ihre kleine „Baumhöhle“ aus abgebrochenen Zweigen nicht bauen. Ist das ein Gewinn?

Zur Erinnerung. Die CDU stellte am 23.9.2013 fest:

„Mit Verabschiedung des Bebauungsplans Volksdorf 32 (Buchenkamp Ost/Moorbekring) hat die damalige Große Koalition im Bezirk die Fläche zwischen dem Weg „Tonradsmoor“, der Neubausiedlung Moorbekring und der Landesgrenze als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen. Wir (HINWEIS: gemeint ist die Große Koalition im Bezirk Wandsbek 1997-2001) haben der Bevölkerung versprochen, dieses Gebiet von Bebauung freizuhalten. Es dient der Naherholung, ist eine wertvolle Knicklandschaft und ist eine wichtige Landschaftsachse für die Stadt.“

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