Es folgen Aussagen von Frau Stapelfeld und was unseres Erachtens nicht wahr daran ist!
Stapelfeld:
Mein Ziel als Stadtentwicklungssenatorin ist, das grüne Erbe Hamburgs zu erhalten.
Was stimmt hier nicht?
Auf der Stadtwerkstatt Nr. 13 im Nov. 2016 haben alle Immobilienvertreter auf der Bühne betont, dass der Mix von 1/3 Wohnungen bei 8 €/qm nur zu halten ist, wenn auf der grünen Wiese gebaut wird. Darauf hat sie keine Antwort parat gehabt.
Ihre Behörde plant also weiteren Flächenverbrauch.
Alle Forderungen nach Netto-Null bleiben unbeantwortet, der grüne Staatsrat Pollmann hat Netto-Null auf dem BUND-Fachtag in der HCU erst ab 2040 in Aussicht gestellt.
Stapelfeld:
Die Stadt wird bis 2030 70 Tsd. zusätzliche Haushalte erhalten, seit 1986 wächst sie kontinuierlich.
Was stimmt hier nicht?
Sie blendet aus, dass solche Prognosen in der Regel davon ausgehen das alle Bedingungen gleichbleiben, d.h. die Prognostiker setzen genau die Politik voraus, die dieses Wachstum anheizt.
Damit nimmt sie sich rhetorisch aus der Verantwortung für das Wachstum.
Darüber hinaus verschweigt sie, dass ein Bevölkerungswachstum zugunsten Hamburgs auch in der Metropolregion außerhalb der Hamburger Stadtgrenzen realisiert werden könnte, aber ein unkoordinierter Wettbewerb Hamburgs mit den Nachbarländern um Gewerbe und Steuerzahler stattfindet.
Stapelfeld:
Es entstehen in allen neuen Stadtgebieten neue Parks und auf dem A7-Deckel ein Grünzug.
Was stimmt hier nicht?
Wenn es ihrer Meinung nach genug kompensatorische Flächen gebe, warum wird dann die Netto-Null-Forderung der Verbände nicht ernsthaft geprüft oder gar erfüllt?
Sie leugnet, dass das noch gültige Grünachsenmodell Hamburgs an zahlreichen Orten längst durch Bauten als Biotopverbund entwertet wurde – Beispiel Osdorfer Achse.
Stapelfeld:
Es wird kein Landschaftsschutzgebiet geopfert, und wenn doch, dann nur ganz gering.
Was stimmt hier nicht?
Einfach falsch, z.B. die riesigen Bauten in der Osdorfer Feldmark für die 3,4 Kilometer langen Röntgenlaseranlage European XFEL, deren große Experimentiergebäude mitten in der Osdorfer Grünachse positioniert wurden.
Stellung dazu bezog Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg:„Die Realität sieht leider anders aus“ „Für die Planung im Rahmen des Gewerbegebietes „Victoria Park“ in Rahlstedt sollen beispielsweise über 40 Hektar Fläche eines
Landschaftsschutzgebietes geopfert werden. In Öjendorf und Hummelsbüttel gehen die Wohnungsbauplanungen ebenfalls zu Lasten der Landschaftsschutzgebiete. Über 150 Hektar des Hamburger Grünen Netzes sind bereits jetzt von laufenden B-Planverfahren betroffen.“ Angesichts der 150.000 Wohnungen, die Stapelfeldts Behörde für die nächsten eineinhalb Jahrzehnte anstrebe, brauche man viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie dieses Ziel ohne qualitativen Naturverlust umgesetzt werden könnte, so Braasch.
„Berechnungen des Nabu zufolge betrugen die Einbußen durch Bebauung in den vergangenen sechs Jahren 246 Hektar. Ein Areal, anderthalbfach so groß wie die Außenalster.“(…) „Die Zahlen des Statistikamts, wonach zwischen 2001 und 2015 etwa 2000 Hektar Grünfläche versiegelt wurden, seien eindeutig. Die Fläche entspricht der zwölffachen Ausdehnung der Außenalster.“
Stapelfeld:
Es gibt „Perspektiven der Stadtentwicklung“ aus dem Jahr 2014, mit der Strategie „Mehr Stadt in der Stadt“, „Sprung über die Elbe“, Achsenkonzept Schumacher. 2015 „Mehr Stadt an neuen Orten“
Was stimmt hier nicht?
Sie verschweigt, dass der gesamte Funktionsraum der Metropolregion Zuwanderungsattraktivität besitzt und sich Hamburg in kaum erkennbarer Weise bemüht, mit den Nachbarländern ein gemeinsames Wohnbau- und Verkehrs-Konzept aufstellt. Damit wird das Achsenkonzept Schumachers nachgewiesenermaßen ignoriert.
Stapelfeld:
„Natürlich arbeiten wir gut mit dem Umland zusammen. In der Metropolregion gibt es eine enge Kooperation von Wohnungsbau und Verkehrsentwicklung.“
Was stimmt hier nicht?
Das ist schlicht falsch und entspricht Fake-News. Die Institutionen der Metropolregion haben keinerlei Durchsetzungskompetenz, sind völlig auf freiwillige Mitarbeit der Kommunen angewiesen. Die mangelnden Konzepte insbesondere bei einem im Gegensatz zum Autoverkehr schon fehlenden Verkehrsmodell bei den Regionalbahnen, die fehlenden Zielmarken bei der Veränderung des Modal-Split in Richtung umweltfreundliche Verkehre usw.
Hamburg hat sein Wohnungswachstumsprogramm ganz autark beschlossen, da gab es keinerlei Abstimmung mit den Nachbarländern. Besonders prekär ist die Abstimmung mit den niedersächsischen Gebieten, weil dort jeder Kreis seine eigene Regionalplanungshoheit wahrnimmt, während es in SH die Kieler Landesregierung zentral organisiert und die Randkreise Schleswig-Holsteins sich mit der ARGE eine Zusammenarbeitsinstitution geschaffen haben.
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Der Politiker soll sich an der Meinungsbildung des Bürgers beteiligen, aber bitte mit Fakten statt Vernebelung!
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